Sprachgeschichtlich stammt der Begriff vom italienischen disegno ‚Zeichnung‘, ab. Im Englischen und Französischen bedeutet design ‚Gestaltung‘ oder ‚Entwurf‘, während das Italienische stärker einen erprobenden Vorgang betont, ähnlich dem spanischen diseño.

Der Bildenden Kunst war das „designare“ immer erhalten geblieben, bis es sich in der Kunsttheorie schließlich auf die Zeichnung als Vorstudie beziehungsweise Entwurf verlagerte. Der Entwurf, der in der Zeichnung entsteht, wurde in der italienischen Renaissance „disegno“ genannt. In der englischen Sprache setzte der Aufschwung des Disegno-Begriffs im 17. Jahrhundert ein, als sich in England die Auffassung durchsetzte, dass neben den Bildenden Künsten gerade auch die „mechanischen Künste“ das Zeichnen, „die Design- beziehungsweise Zeichenpraxis“, benötigten.[2] Damit waren mathematische Fächer angesprochen, die heute Ingenieurwissenschaften heißen, damals jedoch noch eng an die (Angewandten) Künste angelehnt waren. Deren Aufschwung um 1800 führte im Jahr 1837 zur Gründung der ersten Design-Akademie, der Government School of Design in London, und zur Herausgabe des ersten Design-Journals unter der Federführung des Reformers Henry Cole, das in England zwischen 1849 und 1852 monatlich erschien.

Der Design-Begriff hatte zu jener Zeit in England eine zweifache Bedeutung, die die Zeichnung und die (technische) Gestaltung in den Angewandten Künsten gleichermaßen abdeckte. In diesem zweifachen Sinne wurde Design zu einer empirischen Wissenschaft.[3] Erst 1885 hielt der Design-Begriff Einzug in das Oxford English Dictionary. Im deutschen Sprachraum soll er angeblich von Mies van der Rohe in den 1930er-Jahren eingeführt worden sein, vereinzelt war er aber bereits um 1800 in deutschsprachigen Quellen anzutreffen. Doch vor 1945 wurde im Deutschen generell noch nicht von „Design“ gesprochen. Stattdessen war in der Begriffsbildung der künstlerische Anteil noch stilprägend: Kunsthandwerk, Industriekunst, Angewandte Kunst oder Dekorative Kunst – in den 1860er-Jahren kam der Begriff des Kunstgewerbes hinzu. In den 1920er-Jahren wurde zunehmend von „Gestaltung“ gesprochen. Diese verfolgte einen ganzheitlichen Ansatz.[4]